Warum Perfektionismus dich daran hindert, erfolgreich zu sein. Ein Gastbeitrag von Rosa Kainz

Das Streben nach Perfektionismus kann uns anspornen und dafür sorgen, dass wir jeden Tag unser Bestes geben. Doch wer alles genau vorbereiten und zu 100% sicher sein will, wird nie loslegen und nie die Aufgabe auf der To-Do-Liste abarbeiten. Schließlich scheint es auf den ersten Blick viel leichter, noch ein bisschen in den sozialen Medien zu recherchieren, noch ein Webinar zu besuchen und an der zukünftigen Website herum zu basteln, anstatt die nächsten Schritte zu gehen.

Hast du dich wieder erkannt? In diesem Beitrag wird dir unsere Gastautorin Rosa Kainz erzählen, warum Perfektionismus nicht unbedingt zum Erfolg führt und gibt dir Tipps, wie du ganz unperfekt erfolgreich bist.

Los geht’s.

Transparenz-Disclaimer: Dieser Beitrag enthält Werbung in Form von Links zu externen Seiten und Produkten. Affiliate-Links habe ich mit einem Stern gekennzeichnet. Grundsätzlich verlinke ich nur zu Produkten, die ich selbst kenne oder von Herzen empfehlen möchte.

Hallo, ich bin Rosa, Erfolgs-Coach für Online-Selbstständige mit dem Schwerpunkt Mindset. Am Ende dieses Beitrags erfährst du mehr über mich. Jetzt wünsche ich dir viele Aha-Momente beim Lesen meines Beitrages rund um das Thema "Warum Perfektionismus dich daran hindert, erfolgreich zu sein".

1. Was ist Perfektionismus überhaupt?

Dass „das Beste geben“ oft mit „perfekt sein müssen“ gleichgestellt wird, ist ein Phänomen, das sich in meiner Arbeit mit Online-Selbstständigen immer wieder zeigt. Doch genau dieser Perfektionismus bremst oft das Vorankommen bzw. das Business an sich aus. Lass uns zu Beginn erst einmal schauen, was hinter dem Begriff steckt.

"Perfektionismus" steht für das Vollkommene, für die Vermeidung von Fehlern und für das bestmögliche Ergebnis. Das Streben nach einem sehr guten Ergebnis ist ja eine positive Eigenschaft - so lange, bis es sich eben nicht mehr mit der Vollkommenheit vereinbaren lässt. Denn dann stellt sich Frustration ein, Aufgaben werden aufgeschoben oder immer weiter bearbeitet, bis sie vermeintlich perfekt erledigt sind.

Es stellt sich also die Frage: Wann ist Perfektionismus hinderlich für ein Business und wann bietet das unvermeidbare Scheitern an den eigenen Ansprüchen sogar Potenzial für Optimierungen? Immerhin kann man aus Fehlern einiges lernen und so dem Business letztendlich zu mehr Wachstum verhelfen. Wichtig ist dabei, zu erkennen, wann der Perfektionismus uns ausbremst. Und das ist unglaublich individuell. Deshalb lass uns zuerst eine andere Frage klären:


2. Was bedeutet Perfektionismus für dich?

Hast du spontan eine Antwort auf diese Frage?

Oder hast du noch nie darüber nachgedacht, was Perfektionismus für dich bedeutet? Falls du dazu neigst, immer alles perfekt machen zu wollen, solltest du über folgendes nachdenken:

  • Kannst du für dich definieren, wann etwas perfekt ist?
  • Wer bestimmt für dich, ob und wann etwas gut (genug) ist?
  • Welche Erfahrungen hast Du mit perfekt-sein bzw. dem nicht-perfekt-sein bisher bereits gemacht?
  • Was denkst Du über Menschen, die unperfekt sind bzw. unperfekte Ergebnisse abliefern?

All diese Erkenntnisse können dir letztendlich helfen, auch ein klein wenig unperfekt(er) zum Erfolg zu kommen. Denn:

Deine Definition von Perfektionismus hat direkten Einfluss auf deinen Erfolg!


3. Darf ich im Business unperfekt sein?

Ein Architekt sollte sich bei seinen Berechnungen möglichst keine Fehler erlauben, weil sonst unter Umständen die Statik eines Hauses darunter leiden könnte. Auch in anderen Jobs ist Perfektionismus manchmal vorteilhaft. Doch meistens führt er eher dazu, dass man ein Zeitproblem bekommt und ineffizient arbeitet.

Instagram-Challenge #sommerimbusiness

Ich persönlich mag es zum Beispiel sehr, wenn es „menschelt“, man sich im anderen erkennen kann und mein Gegenüber einfach echt rüberkommt. 

  • Denn Deine Follower:innen werden nicht auf einem Vertippsler auf Social Media rumreiten, wenn der Inhalt deines Beitrags ihnen weiterhilft.
  • Ob das Grün der Schrift auf deinem Instagram-Bild ein wenig zu hell oder zu dunkel geraten ist, wird keinen interessieren.
  • Dass Dein Blogartikel eigentlich noch einen Absatz mehr hätte haben sollen, wird nie jemand erfahren.

Also ja, du darfst unperfekt sein und du sollst das sogar!


4. Was hat unperfekt-sein aber nun mit Erfolg zu tun?

Wenn wir uns dem Perfektionismus verschrieben haben, dann überdenken, überarbeiten, verwerfen und erfinden wir einiges immer wieder aufs Neue.

Und dieses perfekt-sein-wollen kostet nicht nur Nerven und Energie, sondern vor allem auch Zeit.

  • Zeit, in der wir bereits tollen Mehrwert mit der Welt hätten teilen können.
  • Zeit, in der wir neue Kunden hätten gewinnen können.
  • Zeit, in der wir somit Erfolge hätten einfahren können.

Und nicht nur das, denn … Perfektionismus schadet deinem Selbstwert!
Ständiges Aufschieben, Überarbeiten, Neuplanen etc. tut uns selbst nicht gut! Durch das ewige Herum-perfektionieren beginnen wir nämlich, an uns zu zweifeln und verlieren das Vertrauen in uns selbst. Weil wir uns selbst gegenüber unser Versprechen nicht halten – und zwar immer wieder und wieder.
Wir sind somit genervt, unmotiviert, vermehrt ablenkbar und wir investieren viel zu viel Zeit und haben dadurch auch weniger Zeit für Pausen und Erholung und dadurch sind wir genervt, unmotiviert,...

Du verstehst, worauf ich hinaus will?

Und dieser Kreislauf macht nicht nur sinnbildliches Kopfweh, sondern führt außerdem noch zu negativer Energie bzw. Ausstrahlung. Und diese Energie schwingt in allem mit, was wir tun bzw. mit der Welt teilen (sofern wir es irgendwann doch als „perfekt genug“ befunden haben).

Unsere Follower:innen und Kund:innen können genau das dann (unbewusst) auch tatsächlich wahrnehmen und finden uns, unser Profil oder unser Angebot dann irgendwie unstimmig und im schlimmsten Fall sind sie dann irgendwann weg, wenn sich ihr Gefühl für uns nicht wieder verändert.

Und so beeinflusst Perfektionismus nicht nur den Business-Erfolg, sondern auch unsere Persönlichkeit.


5. Perfektionismus = Prokrastination = Misserfolg

Wenn wir nun also in so einem Teufelskreis gelandet sind und uns vermehrt unwohl fühlen, dann versuchen wir letztendlich (unbewusst), Situationen zu vermeiden, in denen wir uns ungut fühlen und landen somit direkt beim Thema Prokrastination.
Wenn wir nicht eh schon aufschieben, weil etwas noch nicht perfekt genug ist, dann schieben wir nun möglicherweise deswegen auf, weil wir uns mit der Sache an sich mittlerweile unwohl fühlen. Und dann hinterfragen wir alles.

Unsere Vision, die Selbstständigkeit, unsere Talente und Expertise, die Positionierung, die Zielgruppe, das Angebot, ... - weil es ja eh nicht klappt, weil der Flow weg ist, weil die Strategie nicht funktioniert, weil die Leute uns nicht mehr folgen oder warum auch immer. Du siehst: So einfach ist der Weg vom Perfektionismus zum Misserfolg …

Wenn du immer wartest, bis alles perfekt passt und du wirklich bereit bist, wartest du bis ans Ende deines Lebens.


6. Unperfekt zum Erfolg

Schon Winston Churchill sagte: „Perfektion ist Lähmung.“ Und ich denke, da wirst du ihm nun nach der Lektüre dieses Artikels durchaus Recht geben können.

Lass mich dir hier noch ein paar Gedanken mitgeben rund um das Thema „Warum Perfektionismus dich daran hindert, erfolgreich zu sein“ und wie du den Perfektionismus im Business überwinden kannst:

  • Denke daran, dass deine (zukünftigen) Kund:innen nur darauf warten, dass sie dein Angebot in Anspruch nehmen können – und das geht letztendlich nur, wenn sie überhaupt mal etwas von dir finden.
  • Deinen Follower:innen & Kund:innen ist möglicherweise der menschliche, authentische Aspekt sogar sympathisch(er) (als super ausgefeilt & perfekt) und sie wissen ja auch gar nicht, wieviel mehr du aus etwas noch hättest machen wollen oder können.
  • In der Zeit, in der du noch überlegst, verbesserst und korrigierst, ist ein:e Mitbewerber:in vielleicht bereits („unperfekt“) mit einem ähnlichen Angebot rausgegangen und du hast eventuell das Nachsehen.
  • Sei ehrlich mit dir selbst und mach dir klar, wohin der Perfektionismus dich bringen soll und wo du möglicherweise tatsächlich landen wirst (sowohl auf der Erfolgs- als auch auf der mentalen bzw. Wohlfühl-Ebene)
  • Wenn du tiefer in das Thema eintauchen willst, dann hole Dir meinen Minikurs „Perfekt umgesetzt?  zu den Themen „Perfektionismus, Selbstbewusstsein & Umsetzung.“
  • Und merke dir vor allem:

Du wurdest geboren, um echt zu sein. Nicht, um perfekt zu sein.


7. Fazit – better done than perfect

Leidenschaft und Engagement für dein Online-Business sind essenziell für deinen Erfolg. Der Ehrgeiz, immer das Beste zu geben, kann dafür sorgen, Großes zu erreichen - aber auch hier macht die Dosis das Gift. Ich persönlich finde, es ist Zeit für mehr Echtheit - vor allem in den sozialen Medien - und gerade als Unternehmer:innen dürfen wir durchaus mit gutem Beispiel vorangehen. Und wir dürfen uns vor allem klar machen, dass genau unsere persönliche „Unperfektheit“ vielleicht ausschlaggebend dafür ist, dass man uns folgt, uns mag und unsere Angebote bucht oder kauft.

Lasst uns also einfach öfter „einfach tun“ - weil ein „better done than perfect“ oft besser ist, als letztendlich vielleicht gar nichts zu tun. Und wir dürfen uns auch trauen, dem Perfektionismus auf den Grund zu gehen, ihn zu hinterfragen und zu überwinden. Denn all das, was uns dann gezeigt wird, ist ein wunderbarer Wegweiser für Wachstum, Entwicklung und Erfolg.

Gast-Autorin: Rosa Kainz

Rosa ist Erfolgs-Coach für Online-Selbstständige mit dem Schwerpunkt Mindset. Mit ihren Angeboten unterstützt sie dabei, (unbewusste) Blockaden zu erkennen und Glaubenssätze aufzulösen, damit dem Erfolg bzw. einem selbstbestimmten und unabhängigen Leben nichts mehr im Weg steht.

Erfahre mehr über "Perfekt umgesetzt?", den Minikurs zu Perfektionismus, Selbstbewusstsein & Umsetzung.

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